Wir heizen klimafreundlich.
Machen auch Sie mit!
Die rund 6000 Öl- und Gasfeuerungen in der Stadt Luzern sind für rund 50 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Stadtgebiet verantwortlich. In den eigenen vier Wänden (Haushalte) werden in der Schweiz zirka 27 Prozent der gesamten Endenergie verbraucht. Dazu gibt es unzählige Möglichkeiten mehr aus Energie zu machen. Ein energieeffizientes Zuhause bedeutet für Sie niedrige Energiekosten, der Wohnkomfort und der Wert der Immobilie steigen und das Klima wird geschützt.
Heizung ersetzt: Wärmepumpe mit Fotovoltaikanlage
Erfahren Sie wie Markus Schärli den Umstieg erlebt.
Energiewende-Botschafter Markus Schärli, Wesemlin-Dreilinden-Quartier, Luzern, profitiert vom Umstieg auf erneuerbare Energien.
Holen auch Sie sich unterstützende Beratung der Stadt Luzern: öko-forum, Tel. 041 412 32 32
So sehen Energiewende-BotschafterInnen aus.
So einfach geht’s – lesen Sie selbst. Unsere Energie-Coachs unterstützen Sie dabei.
Schnell und einfach an die Fernwärme: Mit Förderbeiträgen besonders attraktiv.
Wärmepumpe und Fotovoltaik: Das Energiecoaching gibt Sicherheit.
Aus Alt mach Neu: Wärmedämmung und Wärmepumpe.
Auch für die Mieter geht die Rechnung auf!
ALOIS KISER:
«Es war ein Entscheid, der allen 88 Beteiligten leichtfiel.»
Bei einer Wohnüberbauung in Reussbühl war die Ölheizung in die Jahre gekommen. Doch deren ökologisch nachhaltiger Ersatz lag bereits ganz in der Nähe: Das Alters- und Pflegeheim Staffelnhof wurde an der Fern-wärme angeschlossen. Für diese naheliegende Lösung konnten sich die Wohnungseigentümer rasch erwärmen. Ein eigens dafür gegründetes Fernwärme-Team hielt alle Fäden (bzw. Rohre) des Projekts in den Händen.
Alois Kiser, der mit Gattin in seiner sonnigen Eigentumswohnung in einer grünen Ecke von Reussbühl fast wie im Park lebt, ist zwar pensioniert. Dennoch bleibt er sehr aktiv. So zum Beispiel als «Wärme-Manager». Denn bereits seit 20 Jahren ist er zuständig für die Heizung des eigenen und mehrerer benachbarter Wohnhäuser sowie des Quartier-Kindergartens. Und diese 1995 zum letzten Mal sanierte (Öl-)Anlage war nun, 2018, definitiv am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Sie musste raus – doch dann? Wie es sich fügen sollte, wurde den Wohneigentümern der Entscheid für einen nachhaltigen Ersatz denkbar einfach gemacht. Denn die Fernwärme fand ihren Weg nach Reussbühl!
Das Fernwärmenetz kam ins Quartier
Der Anschluss verlief zügig und reibungslos

Nur kleinere Umstellungen waren nötig
Die Fakten zum Projekt mit nützlichen Links:
-
88 Eigentumswohnungen (1½ bis 5½ Zimmer) in 4 Gebäuden, Eichenstrasse 16 – 22 (erbaut ab 1973, 9283 m2 Energiebezugsfläche)
-
Maximale erforderliche Anschlussleistung (gemäss ewl): 350 kW
-
Geschätzte jährliche Wärmemenge (gemäss ewl): 875 000 kWh
-
Beschluss Fernwärmeanschluss an der Eigentümeversammlung: 3. Oktober 2017
-
Erste Besprechung mit Kundenberaterin ewl energie wasser luzern: 5. Oktober 2017
-
Beginn Umsetzung: 17. August 2020
-
Inbetriebnahme: 4. September 2020
-
Zusätzlich zur Fernwärmeheizung: 211 Heizkörperthermostaten installiert
-
Gesamtkosten des Projekts brutto: CHF 272 040.–
-
Förderbeitrag der Stadt Luzern: CHF 95 054.–
-
Beitrag aus Erneuerungsfonds: CHF 45 000.–
- Steuereinsparungen (Abzug Unterhalt)
- Gesamtkosten des Projekts netto: CHF 131 986.–
- Geschätzte jährliche Einsparung an CO2-Emissionen: 270 Tonnen oder 90% (Ausstoss der bisherigen Ölheizung: 298 Tonnen – für 88 Wohnungen und Kindergarten)
- Energieberatung der Stadt Luzern

MARKUS SCHÄRLI:
«Die Beratung gab uns zusätzliche Sicherheit. Denn eine solche Anlage baut man nicht jeden Tag.»
Es gibt Leute, die musste man schon vor 30 Jahren nicht von umweltschonender Technik überzeugen. Lesen Sie unsere Geschichte von einem Energiewende-Pionier aus Überzeugung, der sich aber dennoch beraten liess, um die optimale Heizung zu erhalten.
Ein Energiewende-Neuling ist Markus Schärli eigentlich nicht. Genau genommen betreiben er und seine Frau nun bereits ihre dritte Solaranlage – dies nach zwei thermischen Systemen, das erste vor 30 Jahren noch auf ihrem ehemaligen Haus in Bern, das zweite vor 10 Jahren auf ihrem heutigen Heim unterhalb des «Konsi»-Parks installiert. Der Familie ist der sorgsame Umgang mit der Natur seit je sehr wichtig, und Schärli äussert seine Meinung dezidiert, im vollen Bewusstsein, dass er damit wohl bei einigen Leuten aneckt: «Ein radikal anderer Umgang mit der Natur durch die Nutzung erneuerbarer Ressourcen, den Verzicht auf Fleisch und das umweltbelastende Reisen würde die meisten Probleme unseres Planeten lösen.»
Ölheizungsersatz: Wann und wie am besten?
Es war also nur logisch, dass die vegetarisch lebende und ganzheitlich denkende Familie nicht wirklich dazu gedrängt werden musste, die bestehende Ölheizung durch eine Anlage zu ersetzen, die sich ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen speist. Es stellten sich nur zwei Fragen: Wann am besten? Und: Wie am besten? Die erste Frage beantwortete sich von selbst: Die Familie hatte das Haus (Baujahr 1960) mit einer bestehenden Ölheizung übernommen und es durch Wärmedämmung, bessere Fenster und die Solarthermieanlage bereits geschafft, den Erdölverbrauch um die Hälfte zu senken. Doch in den Augen von Markus Schärli ist nicht erneuerbares Erdöl zu Heizzwecken zu verbrauchen sowohl ökologisch als auch volkswirtschaftlich ein Unsinn. Es war somit klar, dass zur Einsparung der zweiten Hälfte des Erdölverbrauchs nur ein Rausschmiss der alten fossilen Anlage sinnvoll war.
Zur Beantwortung der zweiten Frage holte sich die Familie einen Energiecoach ins Haus. Denn die eigenen Erfahrungen aus vergangenen Heizungsprojekten waren, wie die Anlagen selbst, veraltet und nicht mehr auf dem neusten Stand. Zudem wollte Markus Schärli mit dem neuen System auf Nummer sicher gehen und ist sich rückblickend klar: «Die Beratung gab mir Sicherheit. Denn eine solche Anlage baut man nicht jeden Tag.»
Die Beratung der Stadt Luzern und der Austausch mit den Handwerkern zeigten klar, dass als neue Heizung an der Dreilindenstrasse eine Kombination aus Wärmepumpe mit Erdsonde und einer Indach-Photovoltaikanlage die optimale Lösung darstellt. Denn die 60 Jahre alten Ziegel auf dem Dach waren mürbe geworden und sinnvollerweise ebenfalls zu ersetzen. Das Offertverfahren ging dank der Beraterhilfe glatt über die Bühne, offene Fragen konnten mit dem Berater im Rücken geklärt und so eine gute Grundlage für den Umbau geschaffen werden.

Apps zeigen Produktion, Verbrauch – und Einsparungen
Seit Anfang Juni 2020 läuft die erneuerbar gespeiste Heizung. Zwei Handy-Apps bieten Zugriff auf die Anlage und zeigen, was die PV-Anlage produziert sowie der Haushalt und die Wärmepumpe verbrauchen. Mit der Leistung sind die Schärlis sehr zufrieden: «Es ist ein gutes Gefühl, die ganze Energie selber zu erzeugen – sogar bei Regenwetter produzieren wir Strom. Bereits im ersten Monat waren es durchschnittlich jeden Tag 100 kWh. Das reicht problemlos für den ganzen Haushalt und die Warmwasseraufbereitung.»
Das ist viel mehr als der Haushalt verbraucht. Der Überschuss wird ins Netz eingespeist. Allerdings sind die Konditionen einseitig im Interesse des Energieanbieters ausgestaltet. Der Verkauf der überschüssigen Energie an die Nachbarn über das Netz ist nicht möglich. Hier könnte die Politik noch aktiver werden. «Es wäre langsam an der Zeit, dass die Politiker, welche die letzten 30 Jahre verschlafen haben, aufwachen», gibt sich Markus Schärli einmal mehr dezidiert.
Die Fakten zum Projekt:
- EFH an der Dreilindenstrasse 62 (Baujahr 1960, 6 Zimmer, 358 m2 Energiebezugsfläche)
- Haus von 2007 bis 2014 bereits mit Wärmedämmung und neuen Fenstern versehen
- Erste Besprechung mit Energiecoach im Herbst 2019
- Einbau einer Erdsonden-Wärmepumpe im Frühling 2020 (Start April 2020)
- Einbau einer Indach-Photovoltaik-Anlage im Frühling 2020 (Start Mai 2020)
- Inbetriebnahme Wärmepumpe Mai 2020, Photovoltaik Juni 2020
- Planung und Umsetzung mit drei Anbietern und deren Partnerfirmen
- Fördergelder von Stadt Luzern und Kanton für Erdsonden-Wärmepumpe sowie von Stadt Luzern und Bund für Photovoltaik
- Steuereinsparungen (Abzug Unterhalt)
- Bauzeit ca. 3 Monate
Nützliche Links auf einen Blick:

STEFAN BRÜCKER:
«Eine Erdsonden-Wärmepumpe rechnet sich. Ich habe es genau nachgerechnet.»
Mann muss nicht Physiker sein, um zu realisieren, dass man mit der richtigen neuen Heizung auch ein über hundertjähriges Haus in die saubere Klimazukunft führen kann – aber es hilft. Lesen Sie die Geschichte von einem, der sorgfältig rechnet und dann konsequent handelt.
Als Stefan Brücker sich im Frühjahr 2019 entschloss, sein Mehrfamilienhaus an der Sagenmattstrasse (Baujahr 1911, 7 Wohnungen, 2 bis 6 Zimmer) noch klimafreundlicher zu machen, rechnete er zuerst einmal ganz genau nach. Denn eigentlich wäre die erst 2007 installierte Gasheizung noch für einige Jahre gut gewesen – und arbeitete immerhin schon etwas «sauberer» als eine Ölheizung. Aber für ihn war klar: Nur mit der Reduktion des CO2-Ausstosses auf Null konnte er einen wirklich deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nachrechnen ist in Stefan Brückers Fall übrigens wörtlich zu verstehen:
Als Dipl. Phys. ETH/SIA, Energieingenieur Gebäude und Mitinhaber eines Unternehmens für Energiekonzepte und nachhaltiges Bauen beschäftigt ihn das Thema «von Haus aus» stark. Und so hat er bereits 2011 das über hundertjährige Gebäude, in dem er auch selbst wohnt, weitgehend gedämmt und damit eine gute Voraussetzung für die nächsten Schritte in die klimafreundliche Zukunft getan.
Genau berechnet: Die Erdsonden-Wärmepumpe
Stefan Brückers Berechnungen ergaben: Eine Erdsonden-Wärmepumpe war die beste Lösung. Denn erstens produziert sie beim Heizen und der Warmwasseraufbereitung kein CO2 mehr (bisher waren es 13,5 Tonnen pro Jahr). 80% der Wärme bezieht sie aus dem Erdreich, der restliche Energiebedarf wird mit erneuerbarem Strom gedeckt. Zweitens würde die klimafreundliche Anlage, über die nächsten 40 Jahre gesehen, auch nicht mehr kosten als die «alte» Gasheizung. Fördergelder vom Kanton und der Stadt Luzern sowie Steuereinsparungen machten die Investition noch attraktiver.
Auch für die Mieter geht die Rechnung auf
Und drittens konnten sich die Hausbewohner, die Stefan Brücker im vergangenen Frühling über den geplanten Heizungsersatz informierte, ebenfalls für das Projekt erwärmen. Denn sie würden zwar eine minimale Erhöhung der Bruttomiete in Kauf nehmen müssen. Doch auch sie erachteten diesen (Auf-)Preis für den Einsatz zugunsten des Klimas als absolut gerechtfertigt. Für sie schaut dank der sorgfältigen Berechnungen ihres Hauseigentümers zudem noch ein weiterer Vorteil heraus: Bei der Auswahl

der Wärmepumpe legte Stefan Brücker nämlich Wert auf ein besonders hochwertiges Modell. Bei diesem zeigte sich, dass es am energiesparendsten arbeitet, wenn es dauernd auf niedriger Leistungsstufe statt kurzzeitig auf hoher Stufe Wärme produziert. Es lohnt sich also, grosse Wärmespeicher zu installieren. Die Mieterinnen und Mieter an der Sagenmattstrasse brauchen sich folglich keine Sorgen zu machen, dass ihnen an einem kalten Wintermorgen beim Duschen einmal plötzlich das warme Wasser ausgehen könnte. Energiemässig nennt man das den Fünfer und das warme Weggli!
Die Fakten zum Projekt:
- Mehrfamilienhaus an der Sagenmattstrasse 32 (7 Wohnungen)
- Haus bereits 2011 wärmegedämmt
- Einbau einer Erdsonden-Wärmepumpe
- Planung und Umsetzung mit einem guten Installateur
- Kosten: Über die nächsten 40 Jahre nicht teurer als Gasheizung
- (Investition und Energie)
- Unterstützung der Bank bei der Finanzierung
- Fördergelder vom Kanton und der Stadt Luzern sowie
- Steuereinsparungen
- Erdwärmesonden im Juli 2019 gebohrt
- Heizungseinbau ab Mitte August 2019
- Inbetriebnahme Anfang/Mitte September 2019
Download als PDF